Den Glühwürmchen auf der Spur


Schon immer wollte ich Glühwürmchen sehen. Neuseeland ist ideal dafür. Ausserdem wohnt diese Familie der Glühwürmchen nur in Neuseeland und in Australien, wie ich herausfand. Und Achtung es sind nicht die Fireflys und eigentlich auch keine Glowworms sondern: Arachnocampa . 
Bereits zuhause plante ich in meinem Kopf einige Besuche in den Weltbekannten Glühwürmchen-Höhlen. Die Natur zeigte uns jedoch auch einfachere Wege im Sternenhimmel zu spazieren. Unsere erste Begegnung war auf dem Nachstpaziergang bei den „Okere Falls“ nach dem Riverrafting. 

 

 

Zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch keine Ahnung von den Lebewesen. Wir erkundeten sie nichts ahnend in der Dunkelheit bei starkem Regen. Sie hatten uns in ihr Bann gezogen und Google stillte den ersten Wissensdurst.

In Wirklichkeit sind diese Glowworms nicht mit den uns bekannten Glühwürmchen verwandt. Vielmehr sind die hier zu bewundernden Lichter die Larven von Pilzmücken, die an der Decke hängen. Sie sondern klebrige Fäden ab und lassen diese von der Decke hängen. Um damit möglichst viele Insekten zu fangen, schimmern diese Fäden in einem bläulichen Licht (zum Vergleich: europäische Glühwürmchen leuchten eher gelb-grün). Das lockt die Beute an, die sich daraufhin in den Fäden verfängt. Bon Appetit!

Die "Waitomo Cavs"

In die „Waitomo Caves“ oder nicht? Die Touren sind ziemlich teuer und teils extrem grosse Gruppen. Nach dem „Alpine Crossttack“ im „Tangariro Nationalpark“ machten wir dann doch noch einen Umweg. Ich ergatterte bei „Book me“ ein super Angebot und der Umweg war nicht all zu gross. Wir entschieden uns für eine Klettertour in den Caves welche unglaublich spass machte. 
Nach dem Track machten wir uns auf dem Campingplatz startklar (packen, duschen, abwaschen, Wasserfüllen, Strom etc.) und fuhren nach „Waitomo“. Nach einer angenehmen Nacht waren wir bereit für Action. Als wir bei der Agentur ankamen wurde schnell klar, dass wir zu dritt alleine mit drei Guides unterwegs sind. Eine Privatführung ist doch genial. Zuerst bekamen wir ein Sexy Outfit und wurden gebrieft wie die Ausrüstung funktioniert. Die Base versteckte sich auf einem Farmgelände wo Schafe und Rinder gemütlich grasten. Ausgerüstet und informiert ging es los zum Eingang. Der Eingang wirkte unscheinbar und klein. 1904 wurde die Höhle entdeckt durch James Holden. Den Guides wurde schnell bewusst, dass wir offen für Abenteuer waren. In der Höhle rauschte es extrem laut vom Fluss, welcher sich durch die Gänge der Höhlen schlängelte und der erste Abstieg war bereits in Sicht. Die Lampe auf dem Helm liess uns ein wenig erahnen wie tief es den Wasserfall runterging. Unten angekommen waren die 30 Meter abseilen gar nicht mehr so hoch. Es ging weiter durch enge Spalten, über rutschige Felsbrocken und Tunnel weiter in die Höhle. Musste man gerade etwas warten, bis die anderen auch die Passage hinter sich legten, konnte man bereits einige glühende Stellen entdecken. Desto länger man sich in der Dunkelheit aufhielt, desto besser konnte man sie sehen. An der Decke, an den Wänden, überall verteilt in der ganzen Höhle leuchtete es. Während einem actionreichen Weg die Sterne immer fast vor der Nase zu haben war echt cool. In der Höhle verloren wir auch das Gefühl für Raum und Zeit. Die Pause machte klar, dass wir uns ca. in der Halbzeit befanden. Es gab ein Drink und ein Kecks bevor wir die komplette Dunkelheit genossen. Einer der Guides erzählte uns die Geschichte der Glühwürmchen und alle lauschten ganz still.

Beim Rückweg forderten uns die Guides noch einmal richtig. Anstatt den Ausgang zu nutzen machten wir kehrt und kletterten die Wasserfälle hoch. Der Fells war scharf und jeder Griff musste gut durchdacht sein. Jedoch war das kein Hindernis für uns und die Möglichkeit selber dort zu Arbeiten wurde von den Guides in den Raum geworfen. Für uns waren die „Waitoma Caves„durch das Hammer-Angebot Top. Jedoch hatte es sich mehr fürs klettern gelohnt. Die Glühwürmchen konnten wir zwar von ganz nahmen sehen im Wald waren es auf jedenfall mehr. Das war jedoch nicht das letzte treffen. 

 

 

"Te Anau"

Für einen zweiten Besuch wollten wir natürlich die bekannten Höhlen besuchen. Auf der Südinsel gibt es sowohl in Höhlen sowie auch im Wald Möglichkeiten. Die bekannteste ist jedoch in Te Anau. Durch „Book me“ war der Preis auch in Ordnung für uns und wir schlossen uns der Touri Gruppe an. Zuerst ging es mit dem Boot über den See zum Eingang der Höhle. Mittlerweile wussten wir viel über unsere Freunde jedoch sind Wiederholungen auf Englisch nicht schlecht. Nach einigen Erklärungen führte uns ein gemütlicher Weg und einem tosenden Fluss entlang zum unterirdischen kleinen See. Der Höhepunkt der Tour. Ein kleines Boot aus Stahl für ca. 10 Personen schwebte in die Dunkelheit zu den Sternen. Das Licht der Glühwürmer spielte sich im Wasser und für 10min war alles mucksmäuschenstill. Ein kurzer aber sinnlicher Moment. Leider konnten wir nich weiter verweilen und mussten Platz machen für die nächste Gruppe. 

 

"Fox Glacie" The Glowwormway

Was für ein genialer Weg. Unglaublich welcher Schatz sich in einem kleinen Dorf befindet wo täglich jegliche Touristen durchkommen. Um ca. 20:00Uhr machten wir uns auf den Weg. Wir waren nicht allein. Svetlina hatten wir auf der Fahrt mitgenommen und als sie unseren Plan hörte, schloss sie sich uns an. 
Der Start des Loops war in der Dunkelheit gar nicht so einfach zu finden. Stimmen waren zu hören und uns wurde bewusst wir sind bestimmt nich alleine. Möglichst ohne Licht suchten wir am Weg den Wald ab. Ein Posssum begleitete uns eine weile und bald wurden wir fündig. Mehrere Stellen begegneten uns immer wieder. Oft waren es überwachsene Wurzeln von Bäumen welche umgekippt am Boden lagen. Unsere Blicke blieben hängen und desto mehr man seinen Blick veränderte, desto mehr konnte man erblicken. Svetlina hatte eine gute Fotokamera dabei und es gelangen ihr einige Schnappschüsse. Dies war jedoch nicht so leicht, wenn alle paar Minuten welche mit Taschenlampen durch den Wald laufen. Schon blöd wenn man die Glühwürmchen mit Licht nicht sehen kann. 

 

 

Punakaki Campingplatz

Eine weitere Möglichkeit wollte ich mir nicht entgehen lassen. Auf einem Campingplatz ganz in der Nähe der „Pancake Rocks“ bietet der Besitzer Glowwormtouren an ,für gerade mal 5 NZD. Biggi und Fredi hatten auch Lust und so gingen wir mit der Gruppe mit. Es gab super viele Informationen bevor wir über seinen selber gebauten Weg in den Wald liefen. Über eine Brücke um die Natur zu schützen welche sich durch den Jungle schlängelt. Kein Baum wurde gefällt. Eine Treppe führte dann zum Ende. Eine grosse, runde Fläche konnte man erahnen und die Gruppe sammelte sich. Die Lichter gingen aus und eine Wand erleuchtete in der Dunkelheit. Um die Fläche erhob sich eine Wand bestimmt 3 Meter hoch, welche überfüllt war mit Glühwürmchen. Weitere Informationen prasselten auf uns ein. Wir schalteten jedoch ab und genoss den Anblick.